Spiritualität

Kontemplation

Die Nachfolge des betenden Chkrstus ist ein Wesensmerkmal der karmelitanischen Spiritualität. Jesus hat in und aus einer tiefen Verbundenheit mit seinem Vater im Himmel gelebt, in Zeiten der Einsamkeit und des Rückzugs, aber auch während der Zeiten seines öffentlichen Wirkens.

Deshalb pflegen wir Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu ein intensives Gebetsleben, in dem die Kontemplation – das innere Beten – grundlegend ist. Theresa von Avila beschreibt das innere Beten sehr anschaulich „als ein Verweilen bei einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher sind, dass er uns liebt.“ (Leben 8,5). Kontemplation hat zum Ziel, dass unser ganzes Sein immer mehr ergriffen wird von der Liebe Gottes. In Zeiten der Stille versuchen wir, uns einzuüben in das stille Verweilen bei Gott, in die Betrachtung des Lebens Jesu und in die Meditation seines Wortes. So wächst unsere innere Verbundenheit mit Gott, die dann hineinwirkt in all unsere verschiedenen Aktivitäten.

Gott in allen sehen, Gott in allen dienen, Gott in allen lieben!
Sel. Maria-Teresa vom hl. Josef

Herz Jesu

Gott hat ein Herz für uns Menschen. In Jesus Christus, in seinem durchbohrten Herzen, zeigt uns Gott, wie sehr er uns Menschen liebt, „ dass er bis zum Äußersten ging, um im freiwilligen Todesleiden seines Sohnes das unermessliche Leiden der Welt und unsere Kaltherzigkeit und Lieblosigkeit auszuleiden und sie zu erlösen.“ (Walter Kasper Barmherzigkeit, Herder 2012, S. 119).

Für die selige Maria Teresa Tauscher wurde dieses Herz Jesu zur Quelle und Beweggrund ihres Lebens und Handels: „Das heiligste Herz Jesu, welches Gottes unendliche Vaterliebe den Menschen geschenkt hat, ist und bleibt ein unerschöpflicher Schatz für uns. Möchten wir daraus immer Liebe schöpfen, um sie unseren Mitschwestern, unseren Mitmenschen zu geben!“ Sb S.183

Unser Leben als Karmelitin vom Göttlichen Herzen Jesu bedeutet:

  • · uns von der Glut der Liebe des Herzens Jesu anstecken lassen
  • · stellvertretend mit Jesus die Gleichgültigkeit, Undankbarkeit und Ablehnung der Menschen dieser nie endenden Liebe Gottes gegenüber auszuhalten und auszuleiden
  • · offen sein für die Leidenden neben und um uns
  • · unser Leben und Handeln gestalten aus der Gewissheit heraus, dass nichts uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Vgl. Röm 8,39

Kontemplation in aktiven Dienst

Von früh bis spät ist unsere Arbeit in solcher ständigen Vereinigung mit Gott getan, daß wir das Wort zur Wahrheit machen „Betet ohne Unterlaß“; denn solche arbeitende mit Gott vereinte Seele ist eine beschauliche Seele. Was haben die größten Heiligen gearbeitet und war einer von ihnen nicht beschaulich. (sel. Maria Teresa v. hl. Josef, Brief 245, 15. Juni 1918)

Das CHARISMA UNSERER STIFTERIN, Mutter Maria-Teresa vom hl. Josef, war es, den kontemplativen Geist des Karmel in den aktiven Dienst des direkten Apostolates zu stellen. . . . Diese Vereinigung von Gebet und Dienst ist unser Leben und unsere Sendung, unsere Gabe an die Kirche und die Welt.“ ÄSie wollte Christus dienen in den Kindern, den alten Menschen, den Armen und Einsamen. Darum ist im Carmel D.C.J. der apostolische und caritative Einsatz Wesensbestandteil des Ordenslebens und Ausdruck der Liebe und Sorge der Kirche für die Menschen.“ (Konstitutionen 6 und 53).Unser Apostolat entspringt aus dem Herzen des Teresien-Charismas. Sel. Maria-Teresa schrieb, “Fest überzeugt bin ich, dass unsere hl. Mutter Theresia, wenn sie anstatt im 16. im 19. oder gar 20. Jahrhundert ihren Karmel gestiftet hätte, bei ihrem großen Eifer gleich uns sich nicht auf das Gebet und die Bußübungen zur Rettung der Seelen beschränkt haben würde, sondern die Arbeit an den Seelen damit verbunden hätte.” (Selbstbiographie S.127-128)

„In allen unseren caritativen Aufgaben wirken wir daran mit, das Reich Gottes auszubreiten und die Menschen zu Christus zu führen. Darum geht es uns letztlich; das ist die Gesinnung, die unsere [Blessed Maria Teresa] ihrem Karmel vom Göttlichen Herzen Jesu eingepflanzt hat. Als ihre Töchter sollten wir davon durchdrungen sein. Wir sind aus dem Seeleneifer unserer Mutter geboren.“ (Konstitutionen 54)

Evangelization

Sel. Maria Teresa betonte, dass der Hauptzweck des Karmel vom Göttlichen Herzens Jesu die Errettung der Seelen sei, um diejenigen zu suchen, die von einem Leben im Glauben abgefallen sind, und sie zu unserer heiligen Mutter, der Kirche, nach Hause zu bringen. In ihren Briefen sprach sie oft darüber, ermutigte ihre Schwestern und machte sie darauf aufmerksam: “Die Mission ist das Höchste und welcher Schwester der liebe Gott den Seeleneifer und Gnaden und Gaben dazu gibt, die zu anderen Ämtern zu verwerten ist gewissenslos.” (Brief 293).

Die Kindern

Sel. Maria Teresa empfand den größten Sorge und das größte Mitgefühl für die kleinen Kinder in Berlin, für die es kein katholisches Heim gab. Sie wollte ihnen das Bild des göttlichen Erlösers einprägen und sie mit seiner Liebe erfüllen. Zu diesem Zweck eröffnete sie das erste ihrer Häuser. Sie sagte zu ihre Schwestern, “Beginnen Sie mit neuer Liebesglut für die Seelen zu beten, Ja zu ringen mit dem gðttlichen Herzen – und suchen Sie durch hingebende Liebe Ihre linder dem lieben Heiland zu gewinnen.” (Brief 2302). “Versäumen Sie nicht in die Kinderseelen zärtliche, innige Liebe zur Mutter Gottes und zum hl. Josef zu pflanzen, denn wer ein Kind dieser himmlischen Eltern ist, kann nicht verloren gehen;…” (Brief 1520).

Alten Menschen

Liebe Mutter hatte eine besondere Liebe für ältere Menschen und gründete für sie ein Heim, in dem sie den Abend ihres Lebens genießen und sich friedlich auf ihre Heimgang in die Ewigkeit vorbereiten konnten. Sie schreibt diesbezüglich: “Von Herzen dankbar bin ich dem lieben Gott, dass er mir die Gnade gewährte, die seit April 1891 in meinen Gedanken lebenden „Altenheime“ noch selbst stiften zu dürfen. Wie viele Seelen werden dadurch, selbst noch in der „elften Stunde“ dem göttlichen Herzen gewonnen. Und wie viele bereiteten sich durch dies Leben in „Gottes Nähe“ viel besser auf ihr Ende vor, als sie es je in der Welt hätten tun können.” (Selbstbiographie 152)

Mit und durch Maria

“Und die Mutter Jesu war dabei” (Jn.2,1).

Maria als „Patronin“ Ab dem Beginn des 13. Jahrhunderts führten die ersten Einsiedler auf dem Berg Karmel ein Leben des Gebets und der Kontemplation und orientierten sich an Maria, „die in ihrem Herzen bewahrte und erwog“ das Wort Gottes. In einer Vision im Jahr 1291, erkannte die Muttergottes hl. Simon Stock diese Weihe an, indem sie das Skapulier als Zeichen ihres mütterlichen Schutzes gab. Heute tragen Christen überall das karmelitische braune Skapulier, ein besonderes Zeichen der Weihe an Maria.

Unsere selige Mutter Maria Teresa von hl. Josef schreibt über ihre Liebe zu Maria, “Welche Wonne, in Deinen Armen, an Deinem Herzen ruhen zu dürfen! Doch es ist Dir noch nicht der Seligkeit genug für Dein Kind. Du weißt ein herz, wo es sich noch seliger ruht; dahin all‘ Deine Kinder zu legen, das ist Deine höchtste Wonne und Seligkeit. So glücklich Du bist mit Deinem Kind im Arm, so eilst Du doch fort mit ihm, zu Ihm, den Deine Seele liebt! O meine Mutter, wo allein können wir Deinen göttlichen Sohn, unsern Heiland und Erlöser, lieben lernen, als in Deinen Armen, an Deinem Herzen? – Wer hat Ihn geliebt wie Du? Wer hat Ihn gekannt wie Du? Wer hat Ihn verstanden wie Du? O meine wunderbar herrliche Mutter, Dich sollt‘ ich nicht lieben? Glühen liebe ich Dich!“ (Brief 11. Januar 1891)

Liebe und Hingabe an Maria sind ein wesentlicher Bestandteil des spirituellen Lebens des Karmelitinnen vom Göttlichen Herzens Jesu. “Maria ist für uns Urbild des Glaubens und Vorbild innigster Christusvereinigung. Wir verehren sie als unsere Mutter und Königin und stellen unser Ordensleben unter ihren Schutz . Durch ihr ECCE ANCILLA DOMINI ist Maria das vollkommene Vorbild einer Verfügbarkeit, die aus dem Glauben hervorgeht, ein vollkommenes Beispiel für unsere religiöse Haltung.” (vgl. Konst. 3 und 43). Der Gottesmutter, dem Vorbild und Schuz allen geweiten Lebens, wollen wir besondere Verehrung, auch durch den Rosenkranz, entgegenbringen. Wir verrichten täglich das Rosenkranzgebet und vertiefen uns dabei in die Geheimnisse unserer Erlösung. (Konst. 252)

„Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.” (Apostelgeschichte.1,14)

Unsere Liebe Frau v. Berg Karmel

Patronen

Hl. Josef, Ehemann von Maria und Vater des Karmel, Schutzpatron unsere Häuser.

Der heilige Josef, wahrer Bräutigam Marias und Stiefvater Jesu, wird in der Heiligen Schrift als der „Gerechte Mensch“ bezeichnet. Die Rolle dieses heiligen im Plan Gottes und für die Rettung der menschilichen Rasse blieb im Leben der Kirche viele Jahrhunderte lang verborgen und still. Die Karmeliten empfinden jedoch seit langem eine besondere Liebe und Hingabe für diesen mächtigen Heiligen, der nie aufhört, für Sie zu sorgen. Zum Beispiel hatte der Karmel in Brüssel 1580 das erste Stundengebet in der lateinischen Kirche, die ganz dem heiligen Josef gewidmet war. Unsere heilige Mutter Teresa von Jesus, betrachtete ihn als den Vater, Schutzpatron und Beschützer der unbeschuhten Karmeliterinnen und Karmeliter. Sie betrachtete ihn als einen Meister des Gebets und empfahl ihren Töchtern immer, zum heiligen Josef zu beten, als ihr Führer im Gebet und in der Einsamkeit des Karmel.
Unsere Stifterin, die selige Maria Teresa von hl. Josef, hob die Rolle des hl. Josef besonders hervor. Sie erlebte eine inbrünstige und vertrauensvolle Liebe zu ihm und sogar den Wunsch, all jene zu entschädigen, die ihn nicht lieben und verehren, weil sie sich in ihrem Glauben irren. Sie widmete alle ihre Klöster seinem Schutz. Für die Karmeliterinnen DCJ ist der heilige Josef Vater und Beschützer, der stets für ihre geistlichen und materiellen Bedürfnisse sorgt.

St. Joseph of Mary an Father of Carmel
Hl. Franz Xaver, Schutzpatron unserer apostolischen Werke

Hl. Franz Xaver, Schutzpatron unserer apostolischen Werke

Franz Xaver wurde 1506 in einem Schloss in Navarra, Spanien, geboren. Während seines Studiums an der Universität von Paris lernte er den heiligen Ignatius kennen und schloss sich seiner Gruppe von gläubigen Männern an. Im Jahr 1534 weihten sich Franz Xaver, Ignatius von Loyola und fünf weitere Gefährten am Fest Mariä Himmelfahrt in der Krypta der Kirche St. Peter von Montmartre Gott. Gemeinsam legten sie das Gelübde der absoluten Armut ab. Als sie in Rom ankamen, gelobten sie dem Heiligen Vater unbedingten Gehorsam. So brach der heilge Franz, nachdem er 1537 in Rom zum Priester geweiht worden war, 1541 im Alter von 35 Jahren in den Osten auf.. Zehn Jahre lang evangelisierte er unermüdlich und bekehrte viele zum Glauben.
Der heilige Franz Xaver war ein eifriger Missionar, der die Kultur der Menschen, die er evangelisierte, stets respektierte. Er bemühte sich sehr darum, die Muttersprache zu lernen, Gebete zu übersetzen und Katechese in der Muttersprache zu halten. Eine seiner großen Gaben bei der Evangelisierung war es, die Glaubenswahrheiten im Lied zu lehren. Er wurde der erste Missionar, der in Japan ankam. Konfrontiert und ausdauernd unter immensen Schwierigkeiten bildete er die erste Gemeinschaft japanischer Christen. Sein Eifer kannte keine Ruhe. Seine Augen waren auf China gerichtet. Er kam in Singapur an, in der Hoffnung, sein Ziel zu erreichen. Als er jedoch auf der Insel Shangchuan auf ein Boot wartet, wurde er schwer krank. Den Blick immer noch auf China gerichtet, starb er am 3. Dezember 1552 im Alter von 46 Jahren.
Die selige Maria Teresa von hl. Josef ernannte ihn zum Schutzpatron der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu. Sie wünschte, dass alle ihre Töchter mit dem Eifer für die Seelen unseres heiligen „Vaters“ Franz brennen sollten, damit sie das göttliche Herz trösten und seinen Durst nach Seelen stillen würden. Sie stellte das zweite Jahr des Noviziats sogar unter seine Schirmherrschaft und empfahl die apostolische Erfahrung der Novizinnen seiner Fürsprache.

Die heilige Teresa von Jesus, Jungfrau und Kirchenlehrerin

Die heilige Teresa von Jesus wurde am 28. März 1515 in Avila, Spanien geboren. Ihre Familie war sehr fromm; von Jugen an zeigte sie großen Eifer, Frömmigkeit und Entscholssenheit. Ihre Mutter starb, als Teresa 13 Jahre alt war. Während der Zeit der Trauer bat Teresa die Muttergottes, sie als ihre Tochter zu adoptieren. Am 2. November 1535 trat Teresa in das Karmeliterkloster der Menschwerdung ein. Zwei Jahre später wurde sie schwer krank und suchte außerhalb des Klosters medizinische Hilfe auf. Auf einmal war sie vier Tage lang bewusstlos und wurde für tot gehalten. Sie erholte sich jedoch schließlich wieder und kehrte 1539 ins Karmeliterkloster der Menschwerdung zurück. Sie litt für den Rest ihres Lebens an einer schwachen Gesundheit.
Das klösterliche Leben war sehr locker und unstrukturiert. Die 200 Nonnen erhielten häufigen Besuch und verließen das Kloster aus sozialen Gründen in großer Freiheit. Teresa fiel in diesen „lauwarmen“ Lebensstil. In der Fastenzeit 1554, im Alter von 39 Jahren und nach 19 Jahren Ordensleben, begegnete sie den Leiden Chirsti auf kraftvolle Weise, asl sie an einer Statue des verwundeten Christus vorbeikam. Truly receptive to the gifts of God, Teresa received many Wahrhaft empfänglich für die Gaben Gottes, empfing Teresa viele mystiche Gaben, Visionen und übernatürliche Erfahrungen, die sich mit Perioden der Trockenheit abwechselten. Nach einer schrecklichen Vision der Hölle kam sie zu der Überzeugung, dass der Karmel reformiert werden müsse; er müsse den ursprünglichen Idealen des Schweigens und der Kontemplation erfüllt werden. Nach vielen inneren Schwierigkeiten und äußeren Verfolgungen gründete sie am 24. August 1562 in Avila das erste Kloster der unbeschuhten Karmelitenennenunter dem Titel hl. Josef. Jahre später half sie bei der Gründung eine Karmeliterklosters in Duruelo. Zu ihren Lebzeiten gründete sie 17 Klöster der Unbeschuten, wobei sie inmitten von Leiden und Feindschaft große Stärke und Entschlossenheit zeigte. Sie starb am 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes.
Die heilige Teresa ist bekannt für ihre tiefen mystischen Gnaden und ihr Verständnis für den Weg zur Vollkommenheit. She left behind many treatises on prayer which have been Sie hinterließ viele Abhandlungen über das Gebet, die von der Universalkirche als spirtuelle Schätze aufbewahrt werden. Am 27. September 1970 wurde sie zur ersten weiblichen Kirchenlehrerin erklärt.
Die selige Maria Teresa von hl. Josef fand ihr Lebensziel, als sie die Selbstbiographie der hl. Theresia las und später sagte: „Ich würde für den Karmel gekreuzigt werden.“ Sie erkannte sich selbst als Tochter unserer heiligen Mutter Theresia von Jesus, und machte sie zur Patronin der Karmelitinnen von Göttlichen Herzens Jesu.

Die heilige Teresa von Jesus, Jungfrau und Kirchenlehrerin
Hl Johannes vom Kreuz, Priester und Kirchenlehrer

Hl Johannes vom Kreuz, Priester und Kirchenlehrer

Der hl. Johannes vom Kreuz wurde 1542 in Fontiveros, Spanien, geboren. Sein Vater starb, als Johannes noch ein Kind war, und als Folge davon wuchs er in Armut auf. Dank der Großzügigkeit von Wohltätern konnte er jedoch eine Ausbildung erhalten, während er in einem Krankenhaus arbeitet. Im Alter von 21 Jahren trat er in den Karmel von Medina ein, wo er eine große Affinität zu Ästhetik und Kontemplation bekundete. Er erkannte, dass der Karmeliterorden Instabilität und Laxheit zeigte und zog sogar den Eintritt in einen ästhetischern Orden in Erwägung. Als er jedoch im Frühjahr 1567 zum Priester geweiht wurde, kehrte er nach Medina zurück, um seine erste Messe zu feiern. Dort traf er die heilige Theresia von Jesus. Sie überzeugte ihn, dass er eine karmelitische Berufung hat und dass eine Rückkehr zum Gründungsideal möglich sei. Sie ermutigte ihn und half ihm, das erste Karmeliterkloster der unbeschuhten Karmeliten nach der primitiven, ungemilderten Karmelregel zu gründen. Er gilt als der Vater und geistlicher Meister des reformierten Karmel. Als die heilige Teresa 1572 Priorin des Klosters der Menschwerdung wurde, bat sie den heiligen Johannes, Beichtvater der Nonnen zu werden. Dies tat er sanft und treu. Aufgrund seiner Reformarbeit litt er unter vielen Verfolgungen durch andere Karmeliter, die der Reform feindlich esinnt waren. Am 3. Dezember 1577 wurde er von den Brüdern in Toledo gefangen genommen. Er verbrachte acht Monate in Einzelhaft, in der ihm nur das Nötigste erlaubt war. Dort schrieb er die ersten 31 Strophen seines geistlichen Gesangs. Als er schließlich aus seiner Gefangenschaft entkam, erholte er sich eineinhalb Monate lang in einem Krankenhaus. Er beleidete mehrer Ämter im Karmeliterorden – Prior, Vikar und Meister der Novizen. Am Ende seines Lebens durchlebte er extreme Leiden, die ihm von seinem Ober zugefügt wurden. Schließlich starb er am 13. Dezember 1591, nachdem er drei Monate lang körperlich gelitten hatte.
Durch seine zahlreichen Schriften ist er weiterhin ein spirtueller Führer für unzählige Seelen, insbesondere in seinem Verständnis der Reise der Seele zur Kontemplation und christlichen Vollkommenheit. Seine Lehre lässt sich zusammenhängend als Liebe zum Leiden und zur völligen Hingabe der Seele an Gott ausdrücken. Am 24. August 1826 wurde er zum Kirchenlehrer erklärt.
Die selige Mutter Maria Teresa von hl. Josef trat durch ihre große Liebe zu den Seelen in die Fußstapfen des hl. Johannes. Sie eerkannte das Leiden als ein Mittel, um viele Seelen zu Gott zu bringen. In ihrer Selbstbiografie, finden wir, was sie von Gott erbeten hat, „Ich habe nur einen Wunsch, ‚Mein geliebter Heiland, alles hat der Himmel; aber keine Leiden, so lass mich leiden und leiden und nur leiden auf dieser Welt!‘ Seelen retten, war das stete Sehnen meines Herzens.“ (Selbstbiographie S. 101)

Die hl. Therese vom Kinde Jesu, Junfrau und Kirchenlehrerin

Die hl. Therese wurde am 2. Januar 1873 in Alençon, Frankreich, geboren. Im Jahr 1877, als Therese erst 4 Jahre alt war, starb ihre Mutter. Die Familie zog dann nach Lisieux um. Ihr Religionsunterricht fand unter der Obhut ihrer Schwester Pauline statt. Als Therese 9 Jahre alt war, trat Pauline jedoch in das Karmeliterkloster ein. Später trat auch ihre ältere Schwester Maria in das Kloster ein. Am Heiligaben 1886 erhielt Therese eine ganz besondere geistliche Gnade und wurde sehr stark und mutig. Diese Gnade ermöglichte es ihr, einen tiefen und authentischen Weg zur Heiligkeit zu beginnen.
Im Alter von 15 Jahren erhielt sie nach zahlreichen Einwänden der kirchlichen Autoritäten die Erlaubnis, in den Karmel einzutreten. Am 9. April 1888 ging sie mit ihren beiden Schwestern in das Karmeliterkloster. Das Leben im Karmel war nicht einfach, aber Therese bewies eine große Fähigkeit zur brüderlichen Liebe. Diese Flamme der Liebe half ihr, alle Hindernisse zu überwinden. Sie erkannte den Wert des kleinsten Aktes der Nächstenliebe und wollte große Früchte für die Rettung der Seelen und für die Missionare tragen.
Am 9. Juni 1895 bot sie sich selbst als Opfer der Barmherzigen Liebe an. Sie begann eine neue Periode der Fruchtbarkeit, indem sie ihren „kleine Weg“ lehrte. Mit der Diagnose Tuberkulose begleitete sie ihren göttlichen Bräutigam auf dem Weg zum Kalvarienberg und trug ihre Leiden mit echter Freude. Obwohl sie intensive körperlich Leiden erfuhr, war ihre Glaubensprüfung am Ende ihres Lebens der schmerzlichtste für die jung Karmeliterin. Der Schleier wurde von ihren Augen entfernt, als die hl. Therese am 30. September 1887 diese Welt verließ, um das Heilige Antlitz ihres Bräutigams zu sehen.
Glücklicherweise verfasste Therese auf Bitten ihrer Oberinnen selbtsbiographische Manuskripte, die unter dem Titel „Geschichte einer Seele“ veröffentlich wurden. Dieses Werk kommt weiterhin den Seelen zugute und veranschaulicht den Grad der Heiligkeit, den sie durch ein kindliches Vertrauen erreicht hatte. Sie wurde am 17. Mai 1925 heilig gesprochen. Am 14. Dezember 1927 wurde sie zur Universalpatronin der Missionen und am 19. Oktober 1997 zur Kirchenlehrerin ernannt.

Die hl. Therese vom Kinde Jesu, Junfrau und Kirchenlehrerin
Der hl. Elias, Prophet und Vater des Karmel

Der hl. Elias, Prophet und Vater des Karmel

Elia erscheint in der Heiligen Schrift als der Prophet, der immer in der Gegenwart Gottes steht und mit brennendem Eifer für die Verteidigung der Anbetung des einen wahren Gottes kämpft. Er wurde um 900 v. Chr. in Thisbe geboren, nachdem Israel ein geteiltes Königreich geworden war. Er wird von den Kirchenvätern als Vorbild jedes Propheten und als Vater des monastischen Lebens verehrt. Aus diesem Grund ist der Berg Karmel wegen seiner Rolle im Leben und in der Mission des heiligen Elias als ein Ort des eremitischen Lebens anerkannt. Zum Beispiel steht Elia in 1 Kön 18, 42-46 während einer Dürrezeit auf dem Gipfel des Berges Karmel und wird Zeuge wie sich eine kleine Wolke wie eine menshcliche Hand oder ein menschlicher Fuß aus dem Meer erhebt. Diese Wolke erzeugt schnell einen reichlichen Regen. Mystiker und Exegeten interpretieren die Wolke als ein Bild der Jungfrau Maria, die der Welt durch ihr „Fiat“ einen reichlichen Gnadenschauer beschert hat.
Nachdem Elia seine Sendung erfüllt hatte, für viele Seelen Zeugnis für den einen Gott abzulegen, verschwand er, indem er in einem Feuerwagen in den Himmel aufstieg. Seinen Mantel gab er jedoch seinem Nachfolger Elisa. Daher erhielt Elisa seine doppelte Portion, sein Erbe, seinen Geist. Nach den Kirchenvätern ist die doppelte Portion es Elias der Geist der Verkündigung und der Geist der Kontemplation.
Im Wappen der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu wird das Schwert über dem Schild von der Hand des heiligen Propheten Elias gehalten. Er ist der Vater aller Karmeliterinnen und sein feuriges Schwert drückt seinen großen Eifer aus, „Mit Eifer habe ich mich für den Herrn, den Gott der Heerscharen, eingesetzt.“ Die Karemlitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu streben danach, wie der Prophet Elias, in der Gegenwart Gottes zu leben, und wir verpflichten uns, seine größere Herrlichkeit zu fördern, „Der Herr lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe.“ (1. Könige 17,1)

Hl. Teresa Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Jungfrau und Märtyrerin

Die helige Teresa Benedicta wurde am 12. Oktober 1891 in einer jüdischen Famlie in Breslau, dem heutigen Polen, geboren. Sie war das jüngste von 11 Kindern, von denen 9 in nationalsozialistischen Konzentrationslagern starben. Ihr Vater starb, als sie 2 Jahre alt war. Ihre Mutter, eine energische und gottesfürchtige Frau, sorgte für den Unterhalt der Familie. Ediths jüdischer Glaube wurde zunehmend schwächer, so dass sie sich in ihrer Jugend als Atheistin zu identifizieren begann.
1911 begann sie, an der Universität Breslau Deutsch und Geschichte zu studieren. Bei ihrem Streben nach Wahrheit und dem Sinn des Lebens stieß sie auf die Werke ihres verehrten Philosophen Edmund Husserl, dem Vater der Phänomenologie. 1913 wechselte sie an die Universität Göttingen und besuchte Husserls Unterricht, wurde seine Schülerin und Assistentin. Diese neue philosphische Strömung gab ihr einen neuen Wahrheitsbegriff und säte Samen für ihre spätere Bekehrung zum Katholizismus.
Während des Ersten Weltkriegs meldete sie sich nach einem Krankenpflegekurs als Krankenschweter an. Zu dieser Zeit wurde sie mit dem Mysterium von Schmerz und Tod konfrontiert. 1917 wurde ihr Doktorarbeit „Das Problem des Einflühlungsvermögens“ mit der höchsten Note „summa cum laude“ angenommen. Zwei Ereignesse prägten ihr Leben zutiefst. Erstens die gelassene und hoffnungsvolle Haltung der Frau von Adof Reinach (Husserl-Assistentin) angesichts des Todes ihres Mannes. Zweitens der Kennenlernen der heiligen Teresa von Jesus durch die Lektüre ihre Selbstbiographie im Haus eines Schülers von Edmund Husserl. Nachdem sie das Buch in einer Nacht fertiggestellt hatte, drückte sie dessen Auswirkungen auf ihr Leben als ein ständiges Streben nach der Wahrheit aus, „Das ist Wahrheit!“ Am 22. Januar 1922 wurde sie katholisch getauft. Am 2. Februar empfing sie die Firmung. Sie unterrichtete Deutsch und Geschichte an der Dominikanerinnenschule in Speyer. Während dieser Zeit reiste sie häufig, um Vorträge zu halten, vor allem über die Rolle der Frau. Sie übersetzte auch Briefe Newmanns und Werke des heiligen Thomas von Aquin.
Als die Nazis 1933 den Juden jegliche Lehrtätigkeit untersagten, beendete sie ihre Lehrtätigkeit und trat schließlich am 14. Oktober in das Karmeliterkloster in Köln ein. Ihre Oberinnen beauftragten sie, ihr philosophisches Werk fortzusetzen. Hier schrieb sie „Die Wissenschaft vom Kreuz.“ Am 31. Dezember 1938 zog sie wegen der Verfolgung von Juden und Katholiken in Deutschland in den Karmel in Echt, Niederlande. Am 2. August 1942 traf die Gestapo ein, um sie und ihre Blutsschwester Rosa zu verhaften und nach Auschwitz zu deportieren.
Sie starb am 8. August 1942 in den Gaskammern, nachdem sie ihr Leben als Holocaust für ihr jüdisches Volk angeboten hatte. Sie wurde am 11. Oktober 1998 heilig gesprochen und wird wegen ihres Beispiels heldenhafter Nächstenliebe als christliche Märtyrerin verehrt. Am 1. Oktober 1999 wurde sie zur Co-Patronin Europas proklamiert.

Hl. Teresa Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Jungfrau und Märtyrerin
Hl. Teresa von Jesus (aud den Anden), Jungfrau

Hl. Teresa von Jesus (aud den Anden), Jungfrau

Juana Fernández Solar wurde am 13. Juli 1900 in Santiago, Chili, geboren. Als kleinen Kind besuchte sie täglich die Heilige Messe. Sie hatte eine große Verehrung für die Heilige Jungfrau. Sie vertraute sich ihr an und ließ sich durch die Gegenwart der Gottesmutter trösten. Als sie am 11. September 1910 ihre Erstkommunion empfing, fühlte sie sich mit Jesus sehr verbunden, so als hätte Jesus sie umarmt und für sich genommen. Die tägliche Kommunion und lange Gebetszeiten wurden für die junge Frau zu großen Freuden. Sie bemühte sich sehr, ihren Charakter zu schulen, und erreichte eine große Selbstbeherrschung. Die Menschen erkannten Juanas Gaben leicht und betrachteten sie als sehr fröhlich, liebevoll zu ihrer Familie, sportlich, hilfsbereit, fleißig und verantwortungsbewusst. Als sie Katechetin wurde, sorgte sie sich besonders um arme Kinder. Ihre Motivation für das Lehren der Lehre war immer, die Liebe zu Jesus und seiner Mutter zu stärken.
Juana zeigte eine große Intelligenz und war fast immer die Erste in ihrer Klasse. Gleichzeitig war sie von Natur aus sozial und wurde von ihren Klassenkameraden sehr geliebt. Sie versuchte, alles gut zu tun, weil sie alles für Jesus tat. Als sie 14 Jahre alt war, sprach unser Herr zu ihr und sagte, dass Er ihr Herz auf besondere und totale Weise wünschte. In diesem Moment erhielt sie ihre Berufung zum Karmel. Am 8. Dezember 1915 legte sie mit der Erlaubnis ihres Beichvaters das Keuschheitsgelübde ab. Im Alter von 17 Jahren entdeckte sie ihr karmelitisches Ideal des „Leidens und Betens.“ Am 7. Mai 1919 trat sie in das Karmeliterkloster in den Anden ein und nahm den Namen Teresa von Jesus an. Sie lebte nur 11 Monate im Kloster. Durch ihre Briefe hinterließ sie eine Fülle geistlicher Weisheit und teilte ihre Freude und Liebe zu Jesus, Maria und der Eucharistie. Sie infizierte sich mit Typhus und legte auf ihrem Sterbebett die religiöse Profess ab. Nach einer 14-tägigen Agonie starb sie am 12. April 1920. Ihre Ordenschwestern glaubten, dass sie als Heilige eingetreten war and dass ihr Leben im Kloster ihr Heiligtum vollendet hatte. Sie wurde am 3. April 1987 selig gesprochen und am 21. März 1993 heilig gesprochen. Die Universalkirche erkennt sie als Schuzpatronin der Jugend an.

Heilige Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Jungfrau

Elisabeth Catez wurde am 18. Juli 1880 in einer Militärfamilie in Avord, Frankreich, geboren. Als sie 7 Jahre alt war, starb ihr Vater. Ihre Mutter, die eine energische und aufrechte Frau war, zog Elisabeth und ihre Schwester als alleinerziehende Mutter auf.
Elisabeth hatte einen eigenwilligen und ungestümen Charakter. Als sie am 19. April 1891 ihre Erstkommunion empfing, begann sie, große Fortschritte bei der Überwindung ihrer Charakterschwäche und der Beherrschung ihres Temperaments zu machen. Am Nachmittag ihrer Erstkommunion besuchte sie zum ersten Mal den Karmel und entdeckte dass ihr Name von einem heräischen Wort abgelieitet war, das „Haus Gottes“ bedeutete. Dies erfreute das junge Mädchen. Von diesem Augenblick an strebte sie danach, Gottes Wohnung zu sein. Dies war der Beginn ihrer ausgeprägten trinitarischen Spirtualität.
Elisabeths Ausbildung war eher dürftig, aber ihre Mutter erkannte, dass die junge 7-Jährige eine große musickalische Begabung hatte, und so schrieb sie sie am Konservatorium ein. Im Alter von 13 Jahren gewann Elisabeth den ersten Preis für ihr Klavierspiel. Sie war eine sehr glückliche und aktive Person in der Pfarrei. Sie hatte ein reges soziales Leben, nahm an Tänzen und Abenden mit Freunden teil. Sie wuchs weiter in ihrer Liebe zu Jesus Christus, und 1845 legte sie das Gelübde der Jungfäulichkeit ab. Sie drückte ihrer Mutter gegenüber ihren Wunsch aus, in den Karmel von Dijon einzutreten, aber ihre Mutter widersetzte sich ihrer Berufung und wollte ihr die Erlaubnis erst geben, als Elisabeth 21 Jahre alt war. Elisabeth kam dem Wunsche ihrer Mutter gehorsam nach. Während dieser Zeit der Vorbereitung gelang es ihr, ein tiefes inneres Leben mit ihrem aktiven sozialen Leben in Einklang zu bringen.
Am 2. August 1901 trat sie schließlich in den Karmel ein und erhielt den Namen Elisabeth von der Dreifaltigkeit. Sie wurde bald für ihre Hingabe und Treue bekannt. Sie fühlte sich sehr zu den Paulusbriefen und den geistlichen Werken des heiligen Johannes vom Kreuz hingezogen. Als sie am 11. Januar 1903 ihre Erste Profess ablegte, fühlte sie sich von Gott und seiner überreichen Gnade durchdrungen. Einer der wichtigsten Tage in Elisabeths Leben war der 21. November 1904. Sie verbrachte den Tag vor dem Allerheiligsten Sakrament, und am Abend schrieb sie ihr inzwischen berühmt gewordenes Gebet an die Heilige Dreifaltigkeit. Von da an betrachtete sie es als ihre Berufung, „ein Lobpreis der Herrlichkeit“ für Gott zu sein. Monate nach ihrer religiösen Profess traten die ersten Szmptome der Addison-Krankheit auf. Sie akzeptierte die Krankheit und das Leiden als eine Möglichkeit, sich ihrem gekreuzigten Bräutigam anzupassen, indem sie starke Schmerzen mit Frieden und Vertrauen umarmte. Am 9. November 1906 schließlich ging sie im Alter von 26 Jahren in ihre ewige Ruhe. Am 25. November 1984 wurde sie selig gesprochen und am 16. Oktober 2016 heilig gesprochen.

Heilige Elisabeth von der Dreifaltigkeit, Jungfrau